Mit deutschem Akzent

Am 10. September beginnt das 9. Deutsche Kinofestival im Village Recoleta

Von Susanne Franz

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In Andreas Dresens neuem Film “Whisky mit Wodka” läuft Henry Hübchen zu Bestform auf. Erst seit dem 3. September in den deutschen Kinos, kann man den Film jetzt in Buenos Aires beim Festival sehen.

Spannende Unterhaltung, Drama, Abenteuer, Herzschmerz und Training für die Lachmuskeln: Das 9. Festival des Deutschen Films bietet Kinofreunden die einmalige Gelegenheit, die besten deutschen Filmproduktionen des vergangenen und dieses Jahres kennenzulernen.

Am Donnerstag, den 10. September, wird das Festival mit dem Streifen “Hilde” über das Leben der deutschen Schauspielerin und Sängerin Hildegard Knef eröffnet. Der Regisseur des Eröffnungsfilms Kai Wessel ist der Stargast des diesjährigen von German Films organisierten Kinofestes. Bis zum 16. September ist der Kinokomplex Village Recoleta (Junín Ecke Vicente López) wieder Treffpunkt für alle Freunde des deutschen Films. Eintrittskarten sind im Vorverkauf schon zu haben.

Zehn tolle Filme stehen auf dem Programm, dazu ein interessanter Dokumentarfilm, das alljährliche spannende Kurzfilmprogramm und ein Film für die ganze Familie, der am Festivalwochenende 12./13. September zu sehen sein wird. Abgeschlossen wird das Kinofest mit dem Stummfilmklassiker “Spione” von Fritz Lang, der von Livemusik begleitet wird. Das Goethe-Institut und die deutsche Botschaft unterstützen das deutsche Kinofestival.

Das Programm:

  • “Berlin Calling” (2008) von Hannes Stöhr, 105 Min.
    Martin, genannt DJ Ickarus, komponiert und präsentiert elektronische Musik. Gemeinsam mit seiner Managerin und Freundin Mathilde tourt er durch die Clubs der Welt und bereitet die Veröffentlichung seines wichtigsten Albums vor. Doch dann landet er nach einem Drogenexzess in einer Berliner Nervenklinik.
    (11.9., 15 Uhr; 15.9., 22.15 Uhr)
  • “Hilde” (2008) von Kai Wessel, 137 Min.
    Hildegard Knef war eine Überlebenskünstlerin, ein Weltstar, eine Ikone, ihrer Zeit voraus. Der Film erzählt die Geschichte ihres Lebens.
    (10.9., 20 Uhr, Eröffnungfilm, nur mit Einladung; 11.9., 19.50 Uhr; 16.9., 14 Uhr)
  • “Hace un año en invierno” (Im Winter ein Jahr, 2008) von Caroline Link. 128 Min.
    Eliane Richters gibt bei dem bekannten Maler Max Hollander ein Bild ihrer geliebten Kinder Alexander und Lilli in Auftrag. Alexander ist seit einem Jahr tot, von ihm gibt es nur Fotos und Videos. Lilli soll Porträt sitzen, doch die rebellische Tänzerin und Sängerin ist davon wenig begeistert. Dann jedoch findet sie in dem Maler eine verwandte Seele.
    (11.9., 23.15 Uhr; 16.9., 17.20 Uhr)
  • “Niña de noviembre” (Novemberkind, 2008) von Christian Schwochow, 95 Min.
    Die 25-jährige Inga lebt in Mecklenburg. Sie wird von Literaturprofessor Robert ermutigt, in ihrer Vergangenheit zu forschen. Bislang glaubte sie, ihre Mutter sei in der Ostsee ertrunken. Tatsächlich ist diese jedoch mit einem Deserteur der Roten Armee in den Westen geflohen und hat Inga bei den Großeltern zurückgelassen. Inga macht sich auf die Suche nach der Mutter.
    (12.9., 22 Uhr; 14.9., 15 Uhr)
  • “Dr. Alemán” (2008) von Tom Schreiber, 104 Min.
    Der 26-jährige Medizinstudent Marc reist nach Cali in Kolumbien, um dort sein praktisches Jahr als Arzt zu absolvieren. Er freut sich auf Abenteuer und Freiheit, doch schon sein erster Arbeitstag im Krankenhaus zeigt ihm, dass die Gewalt durch rivalisierende Banden allgegenwärtig scheint. Marcs Gastfamilie versucht, den jungen Mann, der im Krankenhaus “Dr. Alemán” genannt wird, zu beschützen, doch dieser stürzt sich in die Welt der Favelas.
    (13.9., 17.20 Uhr; 15.9., 17.50 Uhr)
  • “Effi Briest” (2008) von Hermine Huntgeburth, 118 Min.
    In dem Ehebruchdrama nach dem 1895 erschienenen Roman von Theodor Fontane wird die 17-jährige Effi (gespielt von Julia Jentsch) von den Eltern dazu gezwungen, den viel älteren Baron von Innstetten zu heiraten. Als sie etwas später den jungen Lebemann und Charmeur Major Crampas trifft, lernt sie mit ihm die wirkliche Liebe kennen … mit bösen Folgen.
    (11.9., 17.20 Uhr; 12.9., 19.30 Uhr)
  • “Los Buddenbrooks” (Buddenbrooks, 2008) von Heinrich Breloer, 152 Min.
    Geschäft und Ansehen gehen vor persönlichen Bedürfnissen. Ein Lebensmotto, an dem die Kinder einer angesehenen Lübecker Kaufmannsfamilie zu zerbrechen drohen. “Buddenbrooks” schildert den Aufstieg und Fall der Familie Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Verfilmung des Romans von Literaturnobelpreisträger Thomas Mann ist ein sorgfältig inszeniertes Kostümdrama mit großartiger Besetzung.
    (13.9., 19.45 Uhr; 14.9., 17 Uhr)
  • “Whisky con vodka” (Whisky mit Wodka, 2009) von Andreas Dresen, 108 Min.
    Henry Hübchen verkörpert den Schauspieler Otto Kullberg, einen Mann, den die Frauen lieben und die Männer mögen. Eine Freundin hat ihm eine Rolle besorgt, aber Otto kann das Saufen nicht lassen. Da verfällt der Produzent auf eine merkwürdige Idee: Er engagiert zur Sicherheit einen zweiten, jüngeren Mann und lässt alles zweimal drehen.
    (10.9., 23.20 Uhr; 12./13.9., 0.30 Uhr; 15.9., 17.30 Uhr)
  • “Cara Norte” (Nordwand, 2008) von Philipp Stölzl, 126 Min.
    1938 gelang den Deutschen Anderl Heckmair und Ludwig Vörg sowie den Österreichern Heinrich Harrer und Fritz Kasparek die Erstbesteigung der Eiger Nordwand. Regisseur Stölzl interessiert sich jedoch weniger für den heroischen Sieg als für den existenziellen Kampf. Deshalb spielt “Nordwand” zwei Jahre zuvor: Vier Kletterer werden von einem Schneesturm überrascht und hängen fortan in der Wand fest. Das spannende Alpindrama versucht auch die Zusammenhänge von Bergsteigen und Nationalsozialismus auszuloten.
    (12.9., 15 Uhr; 13.9., 22.45 Uhr; 15.9., 15 Uhr)
  • “Los cocodrilos” (Vorstadtkrokodile, 2009), Film für die ganze Familie von Christian Ditter, 96 Min.
    Der 10-jährige Hannes, der bei seiner Mutter aufwächst, will unbedingt von der coolsten Jugendbande im Ort, den Vorstadtkrokodilen, aufgenommen werden. Bei der notwendigen Mutprobe gerät er in Lebensgefahr.
    (12.9., 17.30 Uhr; 13.9., 15.10 Uhr)
  • “pereSTROIKA” (2008), Dokumentarfilm von Christiane Buechner, 84 Min.
    Eine Wohnung, vier Zimmer, vier verschiedene Bewohner, die niemals das Zimmer der anderen betreten. Der von Gorbatschow geprägte Begriff Perestroika für die Modernisierung der Gesellschaft steht hier für die Generalsanierung einer ehemaligen sowjetischen Kommunalwohnung in St.Petersburg. Nach dem Ende des Sozialismus schenkte der Staat den Bewohnern ihre Zimmer. Nun soll die Wohnung im Zentrum der Stadt entmietet, verkauft und umgebaut werden.
    (10.9., 14.50 Uhr; 14.9., 20 Uhr)
  • “Next Generation”, Kurzfilmprogramm.
    (10.9., 17.45 Uhr; 14.9., 22 Uhr)
  • “Espías” (Spione, 1928) von Fritz Lang, Stummfilm mit Live-Musik von “Trío Sigiloso” unter Marcelo Katz; Abschlussfilm, 150 Min. Mit der Unterstützung des Goethe-Instituts.
    Hinter der Fassade der Haghi-Bank arbeitet die Zentrale einer internationalen Spionageorganisation, deren Kopf Bankdirektor Haghi ist. Haghi hat sich auf Erpressung und den Handel mit geraubten Informationen spezialisiert. Selbst die Polizei ist von seinen Leuten unterwandert. Als Geheimdienstchef Jason seinen Agenten “No. 326” auf Haghi ansetzt, schickt dieser seine Geheimwaffe, die schöne Sonja Barranikowa, um “No. 326” zu eliminieren. Doch Sonja verliebt sich in den Gegenspieler.
    (16.9., 20.30 Uhr)

Infos:

  • Einzelticket 20 Pesos
  • Mittwochs ermäßigt 15 Pesos
  • 6er-Abo 100 Pesos
  • 10er-Abo 180 Pesos (bis 10.9.)
  • Eintritt “Spione” 25 Pesos
  • Vorverkauf seit 3.9.
  • Tel. Kartenreservierung: 0810-810-2463 (nicht für Abos; mit Aufpreis)
  • Webseite
  • E-Mail: info@cinealeman.com.ar

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