Die Welt der Lyrik in Buenos Aires

VIII. Internationales Poesiefestival im Rahmen der Buchmesse

Von Jessica Steglich

Am gestrigen Freitag wurde im Rahmen der 39. Internationalen Buchmesse von Buenos Aires zum achten Mal das Internationale Poesiefestival eingeläutet. Auch dieses Jahr werden Gäste aus aller Welt willkommen geheißen; Poeten aus Argentinien, Chile, Dänemark, Ecuador, Frankreich, Indien, Kanada, Kolumbien, Kuba, den Niederlanden, Palästina, der Schweiz, Spanien und der Türkei stellen ihre Werke vor und diskutieren in kleiner Runde über neue und vergangene Entwicklungen in der Poesie. Am Samstag und Sonntag dieses Wochenendes kann man jeweils ab 18.00 Uhr Gesprächsrunden mit den geladenen Dichtern besuchen.

Das Festival empfängt auch zwei Autoren aus Holland, denn die Stadt Amsterdam ist in diesem Jahr Ehrengast der Buchmesse. So fand am gestrigen Freitag eine Gesprächsrunde mit dem international renommierten Schriftsteller, Journalisten und Lyriker Cees Nooteboom statt, der bereits für den Literaturnobelpreis nominiert worden ist. Sein Werk umfasst sowohl Bücher zum Thema Reisen als auch Essays und Romane und zeichnet sich durch seine Leidenschaft für die visuelle Welt und die Kunst aus.

Am heutigen Samstagabend um 20.30 Uhr wird im “Salón de Poesía 8” eine weitere Autorin aus Holland zu Gast sein: die Dichterin, Prosa-Autorin und Dramaturgin Anne Vegter. Ihr Debüt gab die 54-Jährige im Jahr 1989 mit dem Kinderbuch “De dame en de neushoorn” (Die Dame und das Nashorn). Im Januar diesen Jahres wurde sie unter anderem aufgrund ihrer offenen Sichtweise, der Eindringlichkeit ihrer Sprache und ihrer Fähigkeit, auch Kinder in ihren Bann zu ziehen, für den Titel “Ausgezeichnete Lyrikerin der Niederlande” nominiert. Ihre Anthologie “50 Dichter aus Amsterdam”, mit Übersetzungen der Werke ins Spanische, wird im Rahmen der Buchmesse in Buenos Aires vorgestellt.

Aus dem deutschsprachigen Raum ist die fränkische Lyrikerin und Performancekünstlerin Nora Gomringer am Sonntag um 18.00 Uhr im “Salón de Poesía 9” zu Gast. Die Deutsch-Schweizerin veröffentlichte bisher sechs Gedichtsammlungen, darunter “Monster Poems”. Im Jahr 2011 wurde sie mit dem “Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache” ausgezeichnet. Ein Jahr später erhielt sie dann den “Joachim-Ringelnatz-Preis” für Poesie. Sie lebt in Bamberg und leitet dort seit 2010 das “Internationale Künstlerhaus Villa Concordia”. Sie ist außerdem Mitglied des PEN-Schriftstellerverbandes Deutschland.

Am Sonntag, den 5. Mai, um 20.00 Uhr, endet der offizielle Programmteil; das Festival öffnet sich für die Straßen und Bars von Buenos Aires. Das Programm dieses zweiten Teils findet man hier.

Neben diesem allgemeinen Programm bietet die vor einem Jahr eröffnete “Schule der Poesie” außerdem kostenlose Lyrik-Kurse an, die während des Festival an verschiedenen Orten stattfinden. Am heutigen Samstag kann man beispielsweise den Kurs “Poesía y Memoria” (Poesie und Erinnerung) im Museo Larreta (Juramento 2291) besuchen. Weitere Informationen zu den Themen und Zeitpunkten der Kurse findet man hier.

Die komplette Agenda des Poesiefestivals ist hier einsehbar.

Foto:
Innovativ: Die fränkische Lyrikerin und Performancekünstlerin Nora Gomringer ist am Sonntag auf der Buchmesse zu Gast.
(Foto: N. Gomringer)

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