Mit eiskaltem Humor auf Oscar-Kurs

| Film / Cine | 1/10/14 | 0 comentarios

Argentinien schickt “Relatos salvajes” ins Rennen um den besten nicht-englischsprachigen Film

Von Michaela Ehammer

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Am Dienstag wurde von der “Academia de las Artes y Ciencias Cinematográficas de la Argentina” der nationale Vertreter im jährlichen Rennen um den Auslandsoscar bekanntgegeben: “Relatos salvajes”. Die bitterböse Episoden-Komödie voller schwarzem Humor von Damián Szifron ging schon bei den diesjährigen Filmfestspielen von Cannes, Toronto und Telluride als Publikumsliebling hervor. Zudem wurde er als Bester Lateinamerikanischer Film beim Spanischen Goya-Filmpreis ausgezeichnet.

“Relatos salvajes” ist ein wilder Episodenfilm, der aus sechs Geschichten besteht, die zwar inhaltlich nicht zusammenhängen, thematisch aber trotzdem verknüpft sind. Im ersten Teil entdecken die Reisenden in einem Flugzeug, dass sie alle denselben gescheiterten Musiker kennen. In der zweiten Episode muss sich eine Kellnerin mit einem Wüstling aus ihrer Vergangenheit auseinandersetzen. Die dritte Geschichte sorgt nicht nur für Aggressivität im Straßenverkehr, sondern auch für allgemeine Heiterkeit. Im nächsten Teil wird ein Familienmann gezeigt, wie er sich mit Abschleppwagen und Strafzetteln auf eher unorthodoxe Weise herumschlägt. In der vorletzten Episode geht es um die schmutzigen und traurigen Einzelheiten bei einer Fahrerflucht. Am Schluss findet die frischgebackene Braut während der Hochzeitsfeier heraus, dass ihr Angetrauter sie betrogen hat. Ihre Entrüstung darüber nimmt eine überraschende Wende und bringt so manchen Gast ins Krankenhaus. Ein knallharter Film, der das Leben auf gröbste Weise widerspiegelt und damit glasklar zeigt: Jeder dreht einmal durch!

Am 15. Januar 2015 gibt die “Academy of Motion Picture Arts and Sciences” in Los Angeles bekannt, welche fünf Filme in die Endauswahl für den besten nicht-englischsprachigen Film kommen. Bisher sind bereits Beiträge aus 69 Ländern eingereicht worden. Für Deutschland wird das Schiller-Epos “Die geliebten Schwestern” von Dominik Graf an den Start gehen, Österreich schickt die ORF-Koproduktion “Das finstere Tal” von Andreas Prochaska ins Rennen, für die Schweiz bewirbt sich “Der Kreis” von Stefan Haupt. Die Oscar-Verleihung ist dann am 22. Februar 2015.

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