Künstler zwischen den Welten

Argentinier Scasso eröffnet Pollock-Jahr in Mülheim/Ruhr

Von Susanne Franz


Der argentinische Künstler Alejandro Scasso, der 20 Jahre in Köln gelebt und dort eine Familie gegründet hat, hat zwar vor vier Jahren seinen Hauptwohnsitz wieder nach Buenos Aires zurück verlegt, verbringt aber weiterhin mehrere Monate im Jahr in Deutschland. Diesmal ist der Doppelstaatsbürger seit kurz vor Weihnachten im kalten Europa. Schlittenfahren an den Wochenenden gehört dabei genauso zu seinem Programm wie ausgedehnte Streifzüge durch die Museen und Galerien in Köln und Umgebung. Und es läuft gerade eine erfolgreiche Ausstellung des Künstlers in Mülheim an der Ruhr.

Frage: Du hast am 4. Februar eine Ausstellung in der “Galerie an der Ruhr” (Ruhr Gallery) eröffnet. Wie war die Resonanz des Publikums/der Medien?

Alejandro Scasso: Die Ausstellung war sehr gut besucht, und besonders erfreulich war es, dass viele Freunde aus den verschiedensten Ecken Deutschlands angereist sind. Es sind einige Artikel in verschiedenen Zeitungen erschienen und in dem Fernsehmagazin WDR lokal wurde ein kurzer Beitrag über die Ausstellung gesendet.

Frage: Mit deiner Ausstellung wurde in der “Galerie an der Ruhr” das “Pollock-Jahr” eröffnet. Siehst du Parallelen zwischen deiner Arbeit und der des US-amerikanischen abstrakten Expressionisten?

Alejandro Scasso: Ja, in meinen Arbeiten setze ich mich sehr intensiv mit den Elementen und der Grammatik des abstrakten Expressionismus und seinem Einfluss auseinander, wobei ich über Sinn und Bedeutung der menschlichen Geste nachdenke und wie diese im Kontext des digitalen Zeitalters überleben kann.

Frage: Konntest du neue Kontakte knüpfen, haben sich Gelegenheiten zu weiteren Ausstellungen ergeben?

Alejandro Scasso: Ja, ich nehme an der Pollock-Ausstellung der “Galerie an der Ruhr” im Mai teil, und gleichzeitig habe ich eine große Ausstellung im Hauptgebäude der “Banco Ciudad” in Buenos Aires (Florida / Ecke Sarmiento), welches gerade renoviert wurde. Damit wird das Einzelausstellungsprogramm dieses Ortes eröffnet.

Frage: Wie gefällt dir die Kunstszene in Köln und im Ruhrgebiet, sind momentan besonders interessante Ausstellungen zu sehen?

Alejandro Scasso: Köln ist eine Stadt, wo man im Umkreis von 50 Kilometern viele verschiedene Museen und Galerien besuchen kann. In Köln ist beispielsweise das Museum Ludwig, wo momentan die 26 neuen abstrakten Gemälde von Gerhard Richter ausgestellt werden, die alle 2016 entstanden sind. Dies ist seinem 85. Geburtstag gewidmet. Ein weiteres spannendes Museum, welches die Kultur Asiens gut in einer großen Sammlung repräsentiert, ist das Museum für Ostasiatische Kunst. Ein Museum, welches ich letztens zum ersten Mal besucht habe, war das Max Ernst-Museum in Brühl, es hat mich aufgrund seiner umfangreichen Sammlung der Arbeiten des Künstlers sehr beeindruckt. Am Dienstag war ich in Essen und habe den neuen, erstaunlichen Anbau des Museums Folkwang bestaunen können.

Frage: Fährst du nächste Woche auf die spanische Kunstmesse Arco, wo Argentinien in diesem Jahr Gastland ist?

Alejandro Scasso: Ja, da möchte ich einige Sammler treffen, und die Gelegenheit nutzen, um Kontakte für weitere Ausstellungen zu knüpfen. Demnächst kann ich gerne über die Eindrücke der Messe berichten.

Vielen Dank für das Gespräch!

(Alejandro Scassos Ausstellung in der “Galerie an der Ruhr”, Ruhrstr. 3 / Ecke Delle, Mülheim an der Ruhr, ist noch bis zum 24. Februar geöffnet.)

Foto:
Die Chemie stimmt zwischen Argentinien und Deutschland: Alejandro Scasso (links) mit Galerist Ivo Franz bei der Eröffnung in der “Galerie an der Ruhr”.
(Foto: Stephan Wirges)

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